Neu bei Spar: NENI Mezze.

Seit Kurzem gibt es in ausgewählten Spar Filialen in Wien frische take-away Produkte von Haya Molcho. Das Ganze nennt sich „NENI am Tisch“ und spätestens jetzt klingelt es wahrscheinlich bei den Wienern unter euch: ja, Neni, das ist das schicke Lokal am Naschmarkt. Haya Molcho betreibt es zusammen mit ihren vier Söhnen, später folgten der Tel Aviv Beach am Donaukanal, das Lokal „Neni im Zweiten“ und ein Kochbuch, das übrigens sehr gut ist und das Rezept zu einer meiner Lieblingsspeisen enthält: Karamellisierte Auberginen mit Reis. Aber zurück zum Thema..

Mezze sind diese typischen Vorspeisen der arabischen Küche. Meistens vegetarisch und kalt serviert, bestehen sie z.B. aus frischem Gemüse, Hülsenfrüchten, Joghurt, Olivenöl, Kräutern und Gewürzen, dazu isst man Fladenbrot. Der bekannteste Bestandteil so einer Mezze Tafel ist wohl Hummus. Da ich diese Küche liebe und auch das Essen im Neni sehr gut ist, musste ich diese Produkte natürlich probieren und da ich heute zufällig am Gourmet Spar in der Babenbergerstraße vorbeigekommen bin, hab ich drei davon gekauft und mir meine eigene kleine Mezze Tafel zusammengestellt 😉

(Das Brotkörbchen ist zufällig auch aus dem Neni, das gibt es aber nicht zu kaufen, sondern war ein Geburtstagsgeschenk)

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Freundin des schönen Designs bin. Ich würde am liebsten jedes Produkt kaufen, das in einer schönen Verpackung steckt und tue das auch manchmal. Anders herum hasse ich es, gute Produkte in hässlichen Verpackungen zu kaufen (ich sag nur Spar Veggie – wem ist dieses Giftgrün nur eingefallen?!), obwohl ich ja weiß, dass man daraus nicht automatisch auf den Inhalt schließen kann…

Leider trifft das auf die hier vorgestellten Mezze teilweise auch zu: das Design finde ich wirklich sehr sehr schön, ein bisschen enttäuschend war dann der Inhalt, zumindest von einem Produkt. Zwar nicht schlecht, aber ich hätte mir einfach mehr erwartet. Ich habe mich für zwei Aufstriche und ein Pesto entschieden, da das auf den ersten Blick die einzigen veganen Produkte waren: Grüne Tahina, Baba Ganusch und Zhug. Von „Neni am Tisch“ gibt es außerdem noch Humus mit Olivenöl und Pinienkernen (vermutlich auch vegan, hab es aber nicht gesehen, wie ich dort war), dann noch zwei Sorten Labane (ein Frischkäseaufstrich: einmal mit Kalamata Oliven, einmal mit wildem Thymian; beide nicht vegan) und Falafel mit Kräutern (vermutlich auch vegan, aber auch nicht gefunden).

Grüne Tahina: Sesam Paste mit Petersilie

Die Grüne Tahina hat mir von allen dreien am besten geschmeckt. Sie besteht aus Tahina (Sesammus), Petersilie, Wasser, Salz, Zitronensalz, Zitrone und Knoblauch. Die zartgrüne Farbe und wunderbar cremige Konsistenz sind einfach perfekt, dazu der Knoblauch und der etwas herb-bittere Sesamgeschmack…. Diesen Aufstrich halte ich für wirklich gelungen.

Baba Ganusch: Melanzani vom Holzofen mit Sesam Paste

Ich liebe Auberginen über alles und mache Baba Ganoush auch von Zeit zu Zeit selbst – vielleicht ist das der Grund, warum ich von diesem hier enttäuscht war. Hier stimmt für mich einfach zu viel nicht. Es ist bitter, aber nicht auf die dezente, angenehme Art wie die grüne Tahina. Es ist ziemlich bitter und dazu noch auf komische Art und Weise sauer. Wenn ich nicht wüsste, dass ich es heute frisch gekauft habe und das Ablaufdatum noch bis Ende Mai reicht, würde ich annehmen, es wäre verdorben. Dazu kommt noch, dass die Zutaten alles andere als klar formuliert sind: auf der Papierlasche stehen nämlich die Zutaten (Melanzani, Tahina, Olivenöl, Knoblauch, Minze, Salz) und erst zu Hause habe ich bemerkt, dass etwas weiter oben steht: „gegrillte Melanzani vom Holzofen mit Sesam Paste und Joghurt“, weiter unten wird der Aufstrich dann wieder als vegetarisch und laktosefrei bezeichnet. Was das betrifft, werde ich ihnen auf jeden Fall noch ein E-Mail schreiben. Vielleicht ist das Joghurt ja die Erklärung dafür, warum es so säuerlich schmeckt.

Zhug: Chili-Kräuter Pesto

Dann gibt es noch das Pesto bestehend aus Koriander, Chili, Salz, Knoblauch und Kreuzkümmel. Die kräftige grüne Farbe und der Geruch sind ganz toll, pur kann ich es aber nicht essen, da es mir dann doch zu scharf und zu intensiv nach Koriander schmeckt. Ich hab mich erst vor einem Jahr mit dem aromatischen Koriandergrün angefreundet – wir wollen es langsam angehen. Aber Pestos sollen ja auch würzig sein und wer Koriander mag, wird damit sicher seine Freude haben. Ich kann es mir gut vorstellen in allen möglichen Salaten (eventuell mit Nudeln oder Couscous drin), oder gestreckt mit Sojajoghurt als Dip zu Gemüse oder Ofenkartoffeln. Das einzig negative am Zhug: auch hier wurde die Zutatenliste schlampig verfasst. Es ist ganz sicher Öl enthalten, das erkennt man an der Oberfläche des Pestos und ist ja auch gut so. Nur würde ich mir wünschen, dass auf der Zutatenliste wirklich alle Zutaten angeführt sind, die auch tatsächlich enthalten sind.