Krächz.
Diese Woche hat mich eine schlimme Erkältung erwischt, die mich ein paar Tage komplett flachgelegt hat.
Seit heute geht es nun endlich so langsam ein wenig aufwärts und ich kann endlich mal wieder selbst etwas kochen.
Erkältung ist für mich untrennbar mit Hühnersuppe und Gemüse verbunden, das tut einfach zu gut. Die klassische Hühnersuppe nach Oma-Art hatte ich aber vor einigen Wochen schon und eigentlich bei dem kalten Schmuddelwetter auch große Lust auf etwas würziges und scharfes.
Wenn ich etwas Exotisches möchte, stöbere ich total gerne bei Petra von Chili und Ciabatta, da findet man sehr, sehr viele tolle und ausgefallene exotische Rezepte.
Dieses Mal bin ich bei der Kokoscurry-Nudelsuppe mit Huhn hängen geblieben, genau das, was ich gesucht habe.
Einiges geändert habe ich aber noch und
ich habe Hühnerkeulen genommen, weil saftiger und aus diesen gleich erst
etwas Brühe gekocht.
Bei meiner letzten Hühnersuppe habe ich mich schon gefragt, wo
eigentlich die Suppenhühner hin verschwunden sind, man findet inzwischen
in normalen Supermärkten, auch in sehr gut sortierten, kaum mehr ein
Suppenhuhn.
Diese Woche habe ich allerdings einen aufschlussreichen Bericht gesehen,
die „alten“ europäischen Hühner werden gefroren und nach Afrika
verkauft, weil sie hier wohl keiner mehr kaufen mag, um eine Suppe oder
ein Frikassee selbst daraus zu kochen.
Traurig und irgendwie ein Armutszeugnis unserer Überflussgesellschaft,
aber wenigstens haben die Hühner somit überhaupt noch eine Verwertung.
Zum Glück gibt es in unserem Supermarkt
französisches Freilandgeflügel, das nicht so schnell wächst, später
geschlachtet wird, also älter ist und somit eine recht passable Brühe
ergibt. Auch als einzelne Keulen, und die hab ich für die Suppe
verwendet.
Übrigens schmeckt auch das Fleisch dieser Hühner ungleich besser, ich
finde es sogar besser als die deutschen Bio-Hühner, die es bei uns zu
kaufen gibt, ich denke, dass das einfach auch an den Hühnerrassen liegt.
Zusätzlich hab ich etwas roten Paprika in die Suppe gegeben und thailändische Reisnudeln verwendet, es gab auch gerade knackfrischen Spinat (zwar aus dem Treibhaus, aber das ist wenigstens um die Ecke) und so hab ich frischen genommen.
Also diese Suppe war mit Abstand das leckerste, was es hier seit Wochen gab! Scharf-würzig, gemüseknackig, hühneraromatisch, ein Schälchen voll Glückseligkeit.
Zutaten für 2-3 Personen:
2 Hühnerkeulen
200 g frischer Spinat oder 150 g TK
2 kleine Tassen Erbsen, frisch oder TK
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 große rote Paprika
1-2 frische rote Chili, je nach Schärfe
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
2 Knoblauchzehen
1/4 TL Koriander, gemahlen
1/4 TL Kurkuma
1,5 – 2 TL gelbe Thai-Currypaste
1 TL Currypulver
1 EL, evtl. auch mehr Fischsauce
1 EL Palmzucker
250 ml Hühnerfond
ca. 200 g thailändische Reisnudeln
Die Hühnerkeulen mit ca. 1 l kaltem Wasser aufsetzen, zum Kochen
bringen und ca. 1 Stunde kochen lassen, den aufsteigenden Schaum immer
mal wieder abschöpfen.
Die so gewonnene Brühe beiseite stellen, das Fleisch der Hühnerkeulen auslösen und in mundgerechte Stücke zerteilen.
Spinat waschen und putzen, Paprika in feine Streifen schneiden, die Chilies in schräge Ringe.
Knoblauch fein hacken und Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.
Etwas Öl in einem großen Topf erhitzen, die Frühlingszwiebeln kurz anbraten und wieder herausnehmen, in ein Schälchen geben.
Noch einen EL Öl erhitzen, die Currypaste einrühren, Knoblauch,
Koriander, Kurkuma und das Currypulver zugeben, alle Zutaten kurz
anrösten.
Mit Kokosmilch ablöschen, danach erst die Hühnerbrühe von den Schenkeln
(leider hat die Brühe von nur 2 Schenkeln nicht für die komplette Suppe
gereicht, deshalb der zusätzliche Fond) und den Hühnerfond zugeben.
Alles aufkochen, mit Fischsauce und Palmzucker abschmecken, die Paprika
und das ausgelöste Hühnerfleisch hinzugeben und einige Minuten köcheln
lassen.
Erbsen hinzugeben, weitere 5 Minuten garen, ganz am Schluss den frischen Spinat in die Suppe geben und nur kurz zusammenfallen lassen.
Die Reisnudeln in der Zwischenzeit ca. 6 Minuten garen, in die Suppenschalen geben und die Suppe mit Gemüse und Fleisch darüber schöpfen.
Die angebratenen Frühlingszwiebeln und Chiliringe getrennt dazu servieren.